Systemische Familientherapie

Ich unterstütze Familien und führe Beratungsgespräche mit Eltern, Jugendlichen und Kindern, die belastet sind. Weiterhin führe ich systemische Vermittlungsgespräche bei Streitigkeiten in der Familie oder ich moderiere bei Konflikten in der Schule.

 

Die besondere Stärke des von mir praktizierten systemischen Therapieansatzes liegt darin, dass der Fokus vom "schwarzen Schaf in der Familie" genommen wird und auf die Interaktion im System, meist in der Familie, gerichtet wird. In meinen Weiterbildungen habe ich deshalb gelernt, in Settings mit mehreren Personen so zu beraten, dass niemand beschuldigt wird und möglicherweise als Folge davon nicht mehr kooperiert. Dennoch werden die Interaktionsmuster durch die Familientherapie verstört und in Folge dessen meist auch verändert.


Ein Beispiel aus der psychotherapeutischen Praxis...

Die 14jährige Ella* kommt mit ihren Eltern in die Praxis. Ella kontrolliere seit einiger Zeit stark ihr Gewicht und nehme am Tag maximal 1000 Kalorien zu sich. "In der Schule machen das alle so", erklärt die Jugendliche. Ellas Eltern machen sich große Sorgen, da ihre Tochter sehr stark abgenommen habe. Zu Hause drehe sich alles ums Essen. Ellas Mutter dürfte beispielsweise keine tierischen Produkte mehr kaufen. Vater und Mutter würden viel Zeit damit verbringen, auf ihre Tochter einzureden. Als Ella aufmalt, wie die Familienmitglieder aus ihrer Sicht zueinander stehen, wird deutlich, dass sich die Jugendliche starke Sorgen darum macht, ob ihre Eltern auch in Zukunft zusammen bleiben wollten.  Die Eltern würden sich in letzter Zeit dauernd streiten. Auch Ellas Bruder sei davon überzeugt, dass sich die beiden bestimmt bald scheiden lassen wollten. Als Ellas Eltern dies hören, fallen sie sprichwörtlich aus allen Wolken. Ellas Vater bestätigt, dass es in letzter Zeit häufig zu Streit zwischen ihm und seiner Frau gekommen sei, dabei sei es allerdings immer um Ellas auffälliges Essverhalten gegangen. Ellas Vater wollte immer, dass seine Tochter eine Psychotherapie mache, aber Ellas Mutter sei immer dagegen gewesen. Somit hätten die beiden häufig gestritten. Das krankhafte Essverhalten seiner Tochter treibe die beiden auseinander, so die Sicht des Vaters. Ella hingegen hoffte unbewusst immer, dass die Eltern durch die gemeinsamen Sorgen um die Tochter wieder näher zusammen finden würden. Die Familie schliesst die Sitzung mit wertschätzenden und ehrlichen Worten füreinander. 

* Name wurden geändert